Besuch von AQUILA in EDFC

von Parapentix

Auf Grund der steigenden Anzahl von größeren und teils schwereren Flugschülern interessiert sich mein Verein, der Flugsportclub Aschaffenburg-Großostheim (FSCA), für eine Alternative zur Katana. Was liegt da näher, als die als Katana-Killer entwickelte Aquila mal näher unter Lupe zu nehmen. Also haben Fluschule und Verein bei AQUILA Aviation um eine Wochenendvorstellung gebeten. Thomas Sandmann und Damian Hischier haben die Einladung gerne angenommen.

Thomas Sandmann ist Leiter des Entwicklungsbetriebs bei AQUILA Aviation und hat die Technik präsentiert.

Damian Hischier ist freiberuflicher Testpilot und hat mit den Fluglehrern und Vereinsmitgliedern die Proberunden gedreht.

Bei der Demo-Maschine handelte es sich um eine A211GX, also die Luxusvariante. Die drei Versionen A211, A211G und A211GX  unterscheiden sich zur Zeit nur durch die Intrumentierung. Die Spezifikation und Leitungsdaten gibts hier.

Sowohl die “alte Schwester” A210 als auch die A211 sind mit entsprechender Instrumentierung NFVR-zugelassen. AQUILA strebt zusätzlich eine IFR-Zulassung der A211 an.

Am Samstag hatten zunächst die Fluglehrer der FTA die Gelegenheit die AQUILA auf Herz und Nieren zu prüfen. Die interessierten Piloten und Flugschüler des Vereins konnten dann Sonntag nach vorheriger technischer Präsentation (und Einweisung) ein Runde drehen. Es standen etwa 12 Piloten auf der Startliste. Nach der interessanten virtuellen Gegenüberstellung zwischen Katana und AQUILA konnte die AQUILA in einigen Details punkten. Dieser Eindruck sollte sich beim anschließenden Probefliegen bestätigen.

Positiv im Vergleich fielen besonders die separate und verschließbare Klappe/Tür zum Gepäckfach (Zuladung max. 40kg) auf, welches auch vom Sitz aus gut erreichbar ist. Außerdem fällt beim Außencheck die Außensteckdose auf. Die kann im Notfall zum Fremdstarten/-anlassen genutzt werden. In der AQUILA sind die Sitze gasdruckfederunterstützt verstellbar (kein lästiges Pedale-Verstellen). Man hat spürbar mehr Platz im Cockpit  und die automatischen 4-Punkt-Sicherheitsgurte erlauben mehr Bewegungsfreiheit, ohne dass man viel einstellen müsste, wie bei festen Gurten. Eine deutlich bessere Sicht nach vorne runden den guten Gesamteindruck ab.

Das Cockpit überzeugt an vielen Stellen gegenüber der Katana. Hier sind z.B. die Hebel für Leistung und Propellerverstellung zu nennen. Diese machen einen soliden und -wie man so schön sagt- wertigen Eindruck. Einzig die Anzeige und der Wipptaster zur Trimmung (beides in der Mittelkonsole) gefallen mir persönlich genauso wenig, wie bei der Katana. Beim Thema Trimmung bin ich scheinbar eher der analoge Typ.

Fluglehrer der FTA und Piloten des FSCA mit Thomas Sandmann von AQUILA Aviation
AQUILA in EDFC: Fachsimpeln und Erfahrungsaustausch

 

Beim Rollen fiel das lenkbare Bugrad äußerst positiv auf. Den Wendeanzeiger musste ich mir allerdings von Damian auf dem Garmin G500 zeigen lassen. Beim Engine Run-up check  fiel mir auf, wie schnell doch die Drehzahl- und Ladedruckanzeige im Engine Monitoring System ansprachen. Hier hatte ich mit merkbarer Verzögerung gerechnet. Nach kurzer Besprechung des Flugvorhabens ging’s auf die Piste. Die 26 war in Betrieb.

D-EAQU Hischier / Hix AQUILA A211GX
AQUILA in EDFC: Auf zur AQUILA Proberunde

 

Der Startlauf kam mir kurz vor. Auch die Steigphase schien mit Leichtigkeit abzulaufen. Dazu muss ich aber anmerken, dass ich zum Vergleich in letzter Zeit nur PA28 geflogen bin. Ein VLA kommt einem danach glaube ich immer leicht vor.  Im Flug hatte ich nach Einrichten der Reisekonfiguration  keinerlei Schwierigkeiten die Maschine zügig auszutrimmen. Während des gesamten Fluges fiel mir immer wieder das direkte Ansprechen über alle Achsen auf. Aber auch das mag meiner PA28-Vorbelastung gelegen haben. Nichtdestotrotz war dieses direkte Ansprechverhalten sehr angenehm.

Mein Anflug war untypischerweise etwas zu niedrig, was aber leicht durch etwas mehr Leistung ausgeglichen werden konnte.

Alles in allem blieb bei mir ein guter bis sehr guter Gesamteindruck der A211 hängen. Die Vorteile gegnüber der Katana liegen auch in meinen Augen in den bechriebenen Details. Im Großen und Ganzen sind sich die beiden Flieger sehr ähnlich. Meine Stimme für eine mögliche Anschaffung als Vereinsflugzeug für den FSCA hat die A211. Ich fände es eine Bereicherung. Oder sollten wir auf die in Flugerprobung steckende 115PS-Variante mit turbogeladenem Rotax 914 warten? Wir werden sehen und ich werde berichten.

Ein Dankeschön an Aquila für die Vorführung und Probeflüge und ein weiteres Dankeschön an unsere Flugschule und den Verein für die Organisation eines spannenden Flugtags.

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